Samstag, 16. Januar 2010

schreibblockade II

wow, eine seite mehr geschrieben. deadline ist der 31.01. und ich hänge bei der hälfte der gewünschten zeichen. ich meine mich zu erinnern, dass es bisher immer so war: das denken sträubt sich seinen winterschlaf zu beenden, die hummeln im hintern summen plötzlich ziemlich laut und es fällt einem dauernd ein, was man noch mal eben googeln wollte. und dann muss man essen. und dann mal was trinken. und dann aufs klo. dann schreibt man zwei zeilen und dann fängt das ganze von neuem an. ich bin schon gespannt auf die zeit, wenn ich mich mal dr. bzw. prof. dr. nennen 'darf', ob sich da meine produktivität erhöht.
mein hauptproblem: gefühlte einsamkeit. ich kann ein ganzes wochenende allein mit mir, einem buch und guter musik (bzw. dvds) verbringen ohne irgendwas zu vermissen, aber kaum sitze ich 5 min. am schreibtisch fühle ich mich wie der einsamste mensch der welt. alle haben spaß nur ich nicht. überall sitzen menschen zusammen und genießen gemeinschaft, nur ich bin gestraft damit, vor einem bildschirm zu sitzen und mir die worte aus den letzten hirnwindungen zu saugen...totaler quatsch, aber diese stimme meldet sich immer dann, wenn ich mich hinsetze. ich würde ja gerne unter menschen schreiben, in einem cafe oder einer bibliothek. aber im cafe sitzen kann teuer werden und es ist auch nicht immer einfach an strom und internet zu kommen. außerdem missfällt es mir, von anderen gästen in die kategorie 'pseudokreative' gesteckt zu werden, wenn ich dort mit notebook und büchern abhänge. in verschiedenen bibliotheken habe ich es bereits probiert, aber da dort eher ein tenor von stille herrscht und die freakquote relativ hoch ist, tue ich das auch eher selten. was tun? tips?

Donnerstag, 14. Januar 2010

what's life about?

diese frage sollte man sich ab und zu stellen, wenn man es nicht sowieso schon tut. und diese frage, die ja auch die frage nach dem leben (mit)stellt, ist nicht so einfach. gebe es eine antwort, die allgemein gültig wäre, müssten wir nicht jedesmal wieder drüber nachdenken. muss man auch nicht, aber wer es nicht tut, hat entweder alles richtig gemacht oder alles falsch.
es ist ja die frage nach dem, was uns antreibt. warum leben, arbeiten, lieben wir? sterben tun wir sowieso, und alle, die dieses hier lesen, wurden auch geboren. aber die spannbreite dessen, was dazwischen passiert ist enorm groß! simone de beauvoir, wie sartre eine existenzialistin, sah die menschen ganz auf sich 'verworfen'. jede_r sei für sich selbst verantwortlich. dies ist natürlich eine privilegierte betrachtung, vernachlässigt sie, bürgerliche in frankreich, damit doch strukturen, die das leben vieler von uns beeinflussen. menschen sind aber im rahmen dieser strukturen begrenzt handlungsfähig.
wenn wir aber ganz 'frei' sind (und auch beauvoir hat eingesehen, dass das glück nicht damit einhergehen muss), warum stressen wir uns dann so? und beantwortet das meine frage nach dem sinn des lebens? auch de beauvoir wollte 'sein wie keine andere', das heißt ein individuum, das wahrgenommen wird, der welt etwas hinterlässt. sie hat dafür den weg der schriftstellerin gewählt. welche möglichkeiten gibt es noch? ???

Samstag, 9. Januar 2010

Komm zur Ruhr! oder Gröni, Gröni...

Der Herbert durfte zur Eröffnung der Kulturhauptstadt 2010 seine eigens für diesen Anlass verfasste Hymne an das Ruhrgebiet performen. Bekanntermaßen hat er ja schon vor langen Jahren eine Ode an Bochum verfasst, die bis heute in den Discos des Kohlenpotts früher oder später abgespielt und von mehr oder minder textfessten Einheimischen mitgesunden wird. Da waren die Erwartungen hoch. Grade eben durfte ich der Radiopremiere beiwohnen. Musste aufpassen das ich nicht einschlafe beim zuhören und habe darum parallel (also Pott-Dialekt ist das ja nicht, was der singt) die Lyrics ergoogelt. Zitat:
"Wo ein Wort ohne Worte zählt, dir das Herz in die Arme fällt.
Wo "woher" kein Thema ist, man sich mischt und sich nicht misst.
Wo man gleich den Kern benennt und das Kind beim Namen kennt.
Von klarer offner Natur, urverlässlich, sonnig stur - das ist Ruhr.
Seelenruhr von schwerverlässlicher Natur.
Urverlässlich, sonnig, stur - so weit, so ur: Seelenruhr.
Ich mein ja nur: Komm zu Ruhr"
Ja Herbert, lass London London und Berlin Berlin sein und komm zurück. Ne lass mal, musst schon Deine Gründe haben, warum Du das schöne Bochum hinter Dir gelassen hast. Vielleicht verkaufen sich Deine Alben in UK ja besser? Oder bist Du nur die letzten Jahre weg gewesen um in Berlin Werbung für die Kulturhauptstadt 2010 zu machen? Ein bisschen verhohnepiepelt fühle ich mich schon, wenn Herbert eine Ode an die Region singen darf, die er vor Jahren verlassen hat, um dann - wie gestern bei der ZDF-Sendung - dem Pott Honig um die verkohlte Schnute zu schmieren. Aber Platten von Herbert verkaufen sich vermutlich besser, als eine von 'echten' Ruhrpottlern und Newcomern geschrieben Hymne. Grade wo doch bei der Eröffnungsveranstaltung so viel von Integration die Rede war und dass wir ja alle so friedlich beieinander und miteinander leben, hätte man da ein Statement machen können. Ach Herbert, ach Kulturhauptstadt Ruhrgebiet - ich bin enttäuscht von euch!

Freitag, 1. Januar 2010

2010

Soooo, dies ist 2010. Fängt an mit leichter Erkältung, Arbeit aufm letzten Drücker und dem wundervollen neuen Film von Fatih Akin.
Ich werde dieses Jahr 30 aber hoffentlich nicht so rund wie diese Zahl. Vorsätze? Heißen bestimmt Vor-Sätze weil sie vor dem Eigentlichen kommen. Also spar ich sie mir und gehe direkt zu den Hauptsätzen über (ein paar Vorsätze habe ich natürlich schon, aber schriebe ich sie hier nieder, käme jemand auf die Idee, mich irgendwann zu fragen, ob ich sie eingehalten habe. Nein danke).
Wünsche euch allen ein großartiges Jahr, quasi die eierlegendewollmilchsau unter den Jahren und LET THERE BE ROCK!