Samstag, 9. Januar 2010

Komm zur Ruhr! oder Gröni, Gröni...

Der Herbert durfte zur Eröffnung der Kulturhauptstadt 2010 seine eigens für diesen Anlass verfasste Hymne an das Ruhrgebiet performen. Bekanntermaßen hat er ja schon vor langen Jahren eine Ode an Bochum verfasst, die bis heute in den Discos des Kohlenpotts früher oder später abgespielt und von mehr oder minder textfessten Einheimischen mitgesunden wird. Da waren die Erwartungen hoch. Grade eben durfte ich der Radiopremiere beiwohnen. Musste aufpassen das ich nicht einschlafe beim zuhören und habe darum parallel (also Pott-Dialekt ist das ja nicht, was der singt) die Lyrics ergoogelt. Zitat:
"Wo ein Wort ohne Worte zählt, dir das Herz in die Arme fällt.
Wo "woher" kein Thema ist, man sich mischt und sich nicht misst.
Wo man gleich den Kern benennt und das Kind beim Namen kennt.
Von klarer offner Natur, urverlässlich, sonnig stur - das ist Ruhr.
Seelenruhr von schwerverlässlicher Natur.
Urverlässlich, sonnig, stur - so weit, so ur: Seelenruhr.
Ich mein ja nur: Komm zu Ruhr"
Ja Herbert, lass London London und Berlin Berlin sein und komm zurück. Ne lass mal, musst schon Deine Gründe haben, warum Du das schöne Bochum hinter Dir gelassen hast. Vielleicht verkaufen sich Deine Alben in UK ja besser? Oder bist Du nur die letzten Jahre weg gewesen um in Berlin Werbung für die Kulturhauptstadt 2010 zu machen? Ein bisschen verhohnepiepelt fühle ich mich schon, wenn Herbert eine Ode an die Region singen darf, die er vor Jahren verlassen hat, um dann - wie gestern bei der ZDF-Sendung - dem Pott Honig um die verkohlte Schnute zu schmieren. Aber Platten von Herbert verkaufen sich vermutlich besser, als eine von 'echten' Ruhrpottlern und Newcomern geschrieben Hymne. Grade wo doch bei der Eröffnungsveranstaltung so viel von Integration die Rede war und dass wir ja alle so friedlich beieinander und miteinander leben, hätte man da ein Statement machen können. Ach Herbert, ach Kulturhauptstadt Ruhrgebiet - ich bin enttäuscht von euch!

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