Donnerstag, 19. November 2009

Ich, 'ne Quotenfrau?

Letztens im Seminar zeigte sich wieder, dass sowohl Frauen und Männer an die Gleichberechtigung glauben. Es ging darum, wie das Wissenschaftssystem Frauen zum Teil ausschließt (Glaube an objektive Personalauswahl seitens der ProfessorInnen, totale Überschneidung von Arbeit und Privatem). Die Diskussion ging dahin, ob Quoten sinnvoll seien. So ziemlich alle waren dagegen: Ein männlicher Studierender argumentierte, dass sich Frauen damit keinen Gefallen täten, wenn sie als Quotenfrauen stigmatisiert würden und eine Studentin protestierte lautstark, wenn auch nur der leiseste Verdacht bestünde, sie sei wegen der Quote eingestellt worden wolle sie den Job nicht. Ein anderer Studierender teilte mit, man könne doch jetzt nicht das Blatt einfach umdrehen, und Männer benachteiligen...MOMENT! Ich glaube, da herrschen einige Missverständnisse: Sollte es eine Quote geben, liegt die kaum über einem Frauenanteil von 50%. Geht man davon aus, dass Frauen genauso intelligent sind wie Männer und ebenso in der Lage 'Leistungen' zu erbringen müsste sich die Quote eigentlich überflüssig machen, aber offensichtlich gehen nicht alle Menschen davon aus. Die Quote bedeutet eigentlich nur, dass darauf geachtet wird, dass "bei gleicher Qualifikation" Frauen 'bevorzugt' werden. Und zwar so lange, bis die entsprechende Anzahl Frauen in der Position erreicht ist. Niemand wird nur eingestellt, weil sie eine Frau ist. Eine 'Quoten'frau hat also mindestens die gleichen Leistungen erbracht wie ihre MitbewerberInnen! Für Männer heißt das bloß, dass sie mehr MitkonkurrentInnen haben, aber nicht qua Geschlecht, sondern qua Leistung. Und das Gerede von 'Quotenfrau' und 'Bevorzugung' ist ein Mythos, der dafür sorgen soll, dass sich bloß nichts ändert.