Montag, 29. Dezember 2008

mehr radikalität

vorsätze für 2009 -
ich will mehr schwarz und weiß, statt unzähliger graustufen
mehr pro und contra, statt: das kann man so oder so sehen
weniger wenn und aber, dafür mehr so und so
gut und böse, hell und dunkel, ja und nein und nicht vielleicht
- plus ein bisschen weltfrieden. 2009.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

globalisierung als einbahnstraße - oder ein erster schreibversuch

für eine online-zeitung, die leider nicht mehr aktiv ist...
globalisierung als einbahnstraße?
die akademische jugend jettet backpackend um den globus, erkundet nahezu unerforschte Gebiete oder zumindest Mittelamerika, Südostasien und den australischen outback, auf der suche nach abenteuern, unberührter natur oder zumindest nach einem stückchen von sich selbst, das im modernen großstadtdschungel verloren gegangen zu sein scheint und bestimmt in der ferne zu finden ist. enttäuschend, wenn einem schon am flughafen von rio, jakarta oder sydney die zeichen westlicher zivilisation begrüßen: zwei goldene bögen, zu einem alles überschattenden m geformt. mcdonald’s ist überall. und die akademische jugend regt sich tierisch auf über solchen offensichtlichen kulturimperialismus und/oder marschiert direkt rein um erst mal was vernünftiges zu essen, bevor man die kohletabletten ob der traditionell einheimischen küche zum einsatz kommen lässt.
nachdenklich macht es einen schon, solch offensichtliche zeichen eines westlichen kulturimperialismus auch noch in der entferntesten gegend der welt zu sehen…andererseits, von welchem punkt aus betrachtet man diese „entfernteste gegend“? am entferntesten von was oder wo? selbstverständlich wird davon ausgegangen, dass der westen, speziell die usa, mit ihren konsumgütern, produkten, lebensweisen die welt früher oder später vereinheitlichen wird. alle menschen werden zu kleinen mini-amerikanern, mit dem gleichen geschmack was konsumgüter betrifft. mcdonald’s ist eines der bedeutsamsten symbole für diese befürchtung.
diese annahmen gehen davon aus, dass der konsum gleicher produkte überall auf die gleiche art und weise erfolgt. am beispiel von mcdonalds möchte ich kurz erläutern, dass dem nicht zwangsläufig so ist.
in israel werden die bigmacs mit größeren fleischstücken zubereitet, ein zugeständnis an den größeren fleischhunger der israelis. neben koscherer zubereitung eine weitere abweichung vom „standardmenu“. darüber hinaus hat der einzug von mcdonald’s in israel zu einer revitalisierung eines bereits bekannten „fast foods“ in israel geführt: dem falafel. dieses eigentlich aus ägypten stammende gericht ist inzwischen – zumindest für touristen – ein „symbol“ für israelische esstradition geworden, auch wenn man bei einer so heterogen zusammengesetzten bevölkerung wie in israel wohl kaum von „der israelischen küche“ sprechen kann. inzwischen wird dort mit falafeln mehr umsatz gemacht als mit dem verkauf von bigmacs. ähnlich sieht die situation in deutschland aus, wo das dönergeschäft mehr umsatz bringt als mcdonald’s.
in china wird bei umfragen unter schülern und studenten mcdonald’s bereits als „einheimisch“ angesehen und gilt als mehr oder minder traditionell chinesisch. da dort keine zeitlichen aufenthaltsbegrenzungen herrschen, werden die restaurants vormittags von rentnern und nachmittags von schülern und studenten besiedelt. die rentner nutzen das freie nachfüllen von tee und kaffee um gemütlich ihre zeitung zu lesen oder miteinander zu plaudern, schüler tauschen bei einer tüte pommes den neuesten klatsch und tratsch aus.
die menschen machen mcdonald’s zu ihrem ort.
man kann also nicht sagen, dass das auftauchen von „westlichem“ fast food lokale traditionen verdrängt. dieses konzept würde davon ausgehen, das „traditionen“ und „kulturen“ unveränderlich und statisch sind und durch das eindringen fremder einflüsse direkt zerstört würden. stattdessen fand schon immer kultureller austausch auf unterschiedlichsten ebenen statt, was stets zur entstehung neuer, hybrider phänomene führte. so geschieht dies mit mcdonald’s überall auf der welt, ebenso wie sushi und bollywood im westen andere bedeutungen gewinnen als an ihrem ursprungsort.
bevor die akademische jugend also das nächste mal jammert, wenn ihre ausflüge in die wüsten und outbacks von zeichen westlicher eindringlinge ruiniert werden, möge sie sich selbst für einen moment zum nachdenken zurückziehen. zum nachdenken über die eigenen, eurozentrischen vorstellungen von „zivilisation“ und „wildnis“, beides nur konstrukte eines bildungsbürgertums dass „die anderen“ entweder abwertend als unzivilisiert und simpel oder romantisierend als friedliebende, zeitlose geschöpfe betrachtet. aber in beiden fällen als passive opfer einer stärkeren, einflussreicheren macht. aber das sind „die anderen“ nie gewesen und werden es auch nie sein.

Sonntag, 14. Dezember 2008

Immerhin ist Freitag

der rücken schmerzt, der stuhl ist nicht ergonomisch geformt. der kaffee schmeckt wieder nach tee und du hast fernweh
- aber immerhin ist freitag.
das telefon klingelt zwischen den ohren, ich geh dran. hätt ichs lieber gelassen, kann das büro nicht verlassen
- aber immerhin ist freitag.
chef hat konstruktive kritik, früher nannte mans anschiss. man kann immer noch mehr machen und aufhören zu lachen
- aber immerhin ist freitag.
zu früh aufgestanden, tut nicht nur der eigenen stimmung nicht gut. dafür um drei wieder müde, bis ich wieder liege
- aber immerhin ist freitag.
(fortsetzung folgt...)

Samstag, 29. November 2008

that's it - that's me

so here i am. well done kid. a brave new world!